Energie aus Kohle
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Von Zeche zu Zeche - Bergleute von der Saar in Ibbenbüren
VON CLAUS KOSSAG am 24.08.2011 um 13:09 (UTC)
 Ibbenbüren. Die letzten Steigungen am Dörenther Berg und bei Leugermann haben ihnen die Laune nicht verdorben. Freundlich lächelnd winkt das Dutzend Radfahrer dem Begrüßungskomitee am Nordschacht der RAG Anthrazit Ibbenbüren zu. „Wir sind eine tolle Truppe“, meint einer. Die Bergleute klatschen sich ab, es gibt Schulterklopfen. Sie ist geschafft, die Radtour vom Bergwerk Saar zur Zeche in Ibbenbüren.

Rund 450 Kilometer haben die Saarländer Kumpel in fünf Etappen abgestrampelt. Auf den letzten 83 Kilometern begleitet von den Betriebsräten (Hans-Jürgen Becker (Saarland), Gert Grüter und Uwe Beer (Ibbenbüren). „Wir sind ein Bergwerk“ steht am Begleitfahrzeug der Saarländer. Das ist das Motto der Tour. Denn einige Bergleute von der Saar sind bereits nach Ibbenbüren verlegt, oder werden bald ins Tecklenburger Land kommen.


„Eine gute Idee“ nennt der neue Arbeitsdirektor der RAG Anthrazit, Jörg Buhren-Ortmann, das Unterfangen der Abteilung 69 von der Saar und spricht von einer Verbundenheit der Bergwerke.

Präsente werden ausgetauscht, die Radfahrer stärken sich. Und wen die Strapazen zwicken, den kann Jörg Buhren-Ortmann beruhigen: „Ich habe den Sani angewiesen, genügend Penatencreme bereitzustellen.“

Der Vorsitzende des Betriebsrates, Burkhard Bruns, zeigt sich beeindruckt von der Tour, die die Solidarität unter den Bergleuten zeige. Bruns: „Ihr Saarländer seid herzlich willkommen in Ibbenbüren.“ Und IGBCE-Bezirksleiter Friedhelm Hundertmark sagt: „Wir sind ein Bergwerk, besser kann man das nicht dokumentieren.“

Präsente werden ausgetauscht. Benedikt Schmitt, „Manager“ der Radtour, hat eine brennende Grubenlampe mitgebracht. „Wir möchten unser Licht auch hier scheinen lassen.“ Er ist stolz auf seine Mitstreiter, die Urlaub und Freizeit für die Tour geopfert haben. Der Wettergott hat sie dafür nicht belohnt. Die Truppe musste sich teils durch heftigen Regen kämpfen.

„Hochachtung“ hat deshalb der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der RAG Anthrazit, Gert Grüter. Zumal einige Saarländer gerade erst mit dem Tourenradfahren begonnen haben. „Es war eine Ehre, euch auf der letzten Etappe zu begleiten.“

Und Saar-Betriebsratsvorsitzender Hans-Jürgen Becker ist auch schon wieder bester Laune, auch wenn er lieber durchs flachere Bocketal anstatt über den Dörenther Berg gefahren wäre. Denn zum Schluss geht es zur Zeche sowieso noch mal ordentlich bergan. „Der Leugermann“ nennt Becker den Anstieg, „das ist der Mount Everest von Ibbenbüren“. Fazit: Auch der ist geschafft.


 

Ideenwettbewerb „Landmarke des Bergbaus“ im Saarland entschieden: 1. Preis geht an Berliner Architekten
RAG am 10.05.2011 um 08:06 (UTC)
 05.05.2011 – Der erste Preis beim Ideenwettbewerb „Landmarke zum Ende des Bergbaus“ im Saarland ist an die beiden Berliner Architekten Katja Pfeiffer und Oliver Sachse vergeben worden. Ihr Entwurf einer begehbaren Groß-Skulptur aus Stahl für die Halde Duhamel in Ensdorf ist vom Preisgericht als beste gestalterische Idee für den Wandel der Region ausgezeichnet worden.

Durch ihre Größe von fast 30 Metern Höhe ist die Skulptur weithin sichtbar und kann auch nachts, wenn die Figur von innen heraus beleuchtet wird, wahrgenommen werden. Sie lädt den Besucher des Haldenplateaus ein, ihre obere Plattform zu besteigen, um von dort aus einen Rundblick zu genießen. Die sich in ihrer Erscheinung wandelnde Skulptur lässt je nach Blickwinkel unterschiedliche Deutungen zu.

Das Preisgericht hob in seiner Beurteilung besonders hervor: „Es überzeugt die starke Zeichenhaftigkeit, die sehr geschickte Integration der Bergbaugeschichte in die Formensprache, die unterschiedlichen Sichtperspektiven, die aus jeder Richtung komplett neue Formen hervorrufen. Der Torcharakter symbolisiert den Beginn einer neuen Epoche. Die Landmarke wird zu einem attraktiven Anziehungspunkt auf der Halde werden und ergänzt die Kubatur des Haldenkörpers in schlüssiger Weise.“
Der zweite Preis ging an den Architekten Florian Kirfel aus Weimar für seine „Zerfurchte Erde oder eine Kapelle für die heilige Barbara“. Wie ein Bohrkern steht die Landmarke auf dem Haldenplateau und legt Zeugnis ab über den Zustand unter der Erde mit ihren Schichten und Hohlräumen. Platz drei belegten die Landschaftsarchitekten Stephanie Hackl und Andreas Hofmann aus Eichstätt. Ihre Grundidee bestand aus „Zwei Scheiben – zwei Seiten eines Buches“, eine in der Vergangenheit durch die Geschichte des Bergbaus beschrieben, die andere als leeres Blatt für die noch unbeschriebene Geschichte der Zukunft der Region. Einen Sonderpreis hat die Jury an Daniel Widrig aus London mit Walter Widrig zuerkannt. An Preisgeldern wurden insgesamt 20.000 Euro vergeben.
Die RAG Aktiengesellschaft wird in naher Zukunft mit der Planung und dem Bau der Landmarke beginnen, damit sie zum Ende des Bergbaus im Saarland am 30. Juni 2012 eingeweiht werden kann.


 

Letzter Streb wird abgebaut
sr-online.de am 27.02.2011 um 15:36 (UTC)
 Mit dem Abbau im Feld Dilsburg hat im Saarland der Anfang vom Ende des Kohlebergbaus begonnen. Bis 2012 will die RAG rund 1,8 Millionen Tonnen dort fördern. Danach ist endgültig Schluss. Nicht nur die Bergleute erleben diesen Tag mit gemischten Gefühlen.

(15.02.2012) „Das ist schon ein historischer Tag für uns“ sagt Werksleiter Friedrich Breining zum Anfahren des Strebs 8.7 im Feld Dilsburg. Im SR erinnert Breining daran, dass es keinen Haushalt an der Saar gebe, der nicht direkt oder indirekt mit Kohle oder Stahl zu tun habe. Derzeit seien im Bergwerk Saar noch rund 1800 Menschen beschäftigt. Etwa 150 würden täglich im Streb 8.7 arbeiten.

Gute Erfahrungen mit neuer Technik
Zum zweiten Mal wird die Kohle im Saarland mit einem Hobel abgebaut. Das Flöz im Feld Dilsburg ist nicht mächtig genug für eine Schrämwalze wie sie üblicherweise zum Einsastz kommt. Im Mittel ist das Flöz etwa 1,70 Meter hoch. Eine RAG-Sprecherin sagte, man habe im Streb 8.6 gute Erfahrungen mit der Hobel-Technik gemacht.

Etwa 1000 Meter tief werde in Streb 8.7 abgebaut – und noch einmal unter bewohntem Gebiet. Betroffen sei der Ort Reisbach. Man rechne allerdings nicht mit schwereren Schäden. Trotzdem sei die RAG weiterhin mit einer Beratungsstelle für Bergbaubetroffene vor Ort. Im Juni 2012 solle dann die Kohleförderung im Saarland endgültig beendet sein.

Nervosität der Bergleute wächst
In den vergangenen Jahren wurden bereits 175 Berleute nach Ibbenbüren verlegt. Mit den letzten Etappen im Bergwerk steigt aber die Nervosität vieler Beschäftigter. Betriebsrat Farouk Özdemir berichtet von den Sorgen der Bergleute: „Es herrscht großer Ansturm – jeder will wissen, wann es soweit ist“. Özdemir erklärt, dass die Berglaute nach einem Sozialplan verlegt würden.
 

Bergwerk Saar hat zum letzten Mal mit Walzenschrämlader Kohle gefördert
Von SZ-Redakteur Joachim Wollschläger am 12.01.2011 um 12:24 (UTC)
 Saarbrücken. Im Bergwerk Saar ist gestern die Kohleförderung mit dem Walzenschrämlader zu Ende gegangen. Damit verabschiedet sich der Saar-Bergbau von einer Technik, die nicht nur seit den späten 50er Jahren hierzulande eingesetzt wurde, sondern die auch entscheidend im Saar-Bergbau weiterentwickelt worden ist.

Die 40 Tonnen schwere Abbaumaschine SL 300-420 gab gestern auf den letzten zehn Metern noch einmal ein Abschiedsschauspiel. Unter lautem Getöse fraß sich ihre mit scharfen Meißeln besetzte Walze durch die knapp zwei Meter hohe Wand aus Kohle und Gestein im Streb 8.5. Mit lautem Krach fielen dabei tonnenschwere Gesteinsbrocken aus der Decke über dem Abbau.

Der Abbau mit so genannten Schrämmaschinen hat im Saar-Bergbau eine lange Tradition. Die bis zu 13 Meter langen und bis zu 70 Tonnen schweren Abbau-Maschinen eignen sich besonders gut für die hohen Kohleflöze, wie sie hier an der Saar vorherrschen. In der Primsmulde wurden vor dem großen Grubenbeben besonders moderne dieser Hochleistungsmaschinen eingesetzt.

Die beiden noch verbliebenen Flöze im Bergwerk Saar 8.6 und 8.7 werden wegen ihrer geringen Höhe mit Hilfe eines Hobels abgebaut, einer Technik, die vor allem in Bergwerken an der Ruhr vorherrscht.

Der Walzenschrämlader und die dazugehörige Technik wird ab heute für den Abtransport aus der Grube vorbereitet.
Dafür muss sich der Neun-Tonnen-Koloss noch einmal rund zwölf Meter durch den Berg fressen, um genügend Raum zu schaffen, in dem nicht nur die Abbaumaschine sondern auch die dazugehörige Technik zerlegt werden kann. Über Tage wird der Walzenlader, der in der Anschaffung rund vier Millionen Euro kostet, überholt und nach Auskunft von Bergwerksdirektor Friedrich Breinig anschließend in einem Bergwerk an der Ruhr eingesetzt. Die übrige Abbautechnik wird von der RAG-Tochter RAG Mining Solutions weiterverkauft. „Die Nachfrage nach unserer Bergwerkstechnik ist sehr hoch“, sagt Breinig. Nach einer Generalüberholung könnten die Geräte noch einmal viele Jahre eingesetzt werden.

Für das Bergwerk Saar war der gestrige Tag ein weiterer Schritt auf dem Ausstieg aus dem Bergbau. „Mir wäre es lieber gewesen, auch noch die nächste Generation der Abbaumaschinen in Betrieb zu nehmen. Schließlich waren wir es hier im Bergwerk Saar, die den Maschinen die Kinderkrankheiten ausgetrieben und sie standfest gemacht haben“, sagt Maschinensteiger Wolfram Spurk, der für die Abbautechnik verantwortlich zeichnet.

Ebenso wie Spurk empfand auch Reviersteiger Andreas Klosen den gestrigen Tag als einen sehr traurigen Moment. Er hält die Entscheidung, aus der Kohleförderung auszusteigen, noch immer für einen schweren Fehler der Politik. Denn damit verabschiede sich das Land von der eigenen Energieversorgung. „Das werden wir noch einmal bereuen“, sagte er gestern. Das Abbauende im Bergwerk Saar rückt nun sichtbar näher. Bereits im Februar startet der Abbau im letzten Streb 8.7 Ost. Mitte 2012 wird auch dieser vollkommen ausgebeutet sein. Noch in diesem Jahr werden knapp 100 Bergleute nach Ibbenbüren gehen, der Großteil folgt im kommenden Jahr.

Klosen und Spurk werden nicht dabei sein. Sie werden parallel zum Aus des Bergwerks Saar ihren Ruhestand antreten.



Beitrag vom: 08.01.2011, 11:50

 

Alle Bergleute aus unterirdischem Verlies in Chile geborgen
Yahoo Nachrichten am 14.10.2010 um 10:12 (UTC)
 Das Wunder in Chile ist perfekt: Begleitet von Jubelrufen und Applaus stieg am Mittwochabend Ortszeit Schichtleiter Luis Urzúa als letzter der 33 Bergleute aus der Rettungskapsel, in der die Kumpel nach fast zehn Wochen unter Tage nacheinander aus der Mine San José an die Erdoberfläche gezogen wurden. Damit glückte die spektakulärste Rettungsaktion in der Geschichte des Bergbaus.
Der 54-jährige Urzúa wurde um 21.55 Uhr zurück an der Erdoberfläche empfangen. Bei seiner Ankunft stiegen über dem "Camp Hoffnung", das die Angehörigen nahe des Bergungsschachts errichtet hatten, 33 Luftballons in den Nationalfarben Rot, Weiß und Blau in den Himmel. "Ich danke ganz Chile und allen Menschen, die uns gerettet haben. Ich bin stolz, hier zu leben", sagte Urzúa.

Präsident Sebastian Piñera empfing den Schichtleiter mit einer herzlichen Umarmung. Er habe seine Aufgabe mit Bravour erfüllt, in dem er sich als letzter habe bergen lassen, sagte Piñera. "Ich gratuliere Ihnen, Sie sind ein guter Kapitän." Die beiden Männer stimmten daraufhin gemeinsam mit Rettungskräften die Nationalhymne an.

Mit knapp 22 Stunden lief die Rettungsaktion durch den in den vergangenen Wochen gebohrten 622 Meter langen Schacht deutlich schneller ab als erwartet. Nach der Bergung von "Kapitän" Urzúa waren nur noch sechs Rettungskräfte unter Tage, die den Bergleuten bei den Vorbereitungen auf ihre Rettung geholfen hatten. Sie positionierten vor den unterirdischen Kameras ein Schild mit der Aufschrift "Mission erfüllt".

Um ihre Augen nach Wochen in der Dunkelheit vor dem Tageslicht zu schützen, trugen alle Bergleute extra dunkle Sonnenbrillen. Nach einem kurzen Treffen mit ihren Angehörigen und einer ersten ärztlichen Untersuchung nahe der Mine wurden einige der Männer in ein Krankenhaus im nahen Copiapó gebracht, wo sie untersucht werden sollten.

Die meisten befänden sich in einem "zufriedenstellenden Zustand", sagte Gesundheitsminister Jaime Mañalich. Zwei Bergarbeiter müssten allerdings am Donnerstag eine schwere Zahn-OP unter Vollnarkose über sich ergehen lassen. Ein weiterer Kumpel wird wegen einer Lungenentzündung mit Antibiotika behandelt.

Wie bereits in den vergangenen Wochen wurde das Schicksal weltweit mit großer Anteilnahme und Spannung verfolgt. Von den Geschehnissen an der Mine berichteten rund 2000 Journalisten. Zahlreiche Fernsehsender rund um den Globus übertrugen die Bilder der Rettung live. In der chilenischen Hauptstadt Santiago wurde die Nachricht der geglückten Rettungsaktion mit einem Hupkonzert gefeiert.
 

2000 Bergleute kommen zum Knappentag
Bochum, 08.09.2010, Jürgen Boebers-Süßmann am 09.09.2010 um 11:54 (UTC)
 Bochum. Beim 8. Nordrhein-Westfälischen Knappentag steht Bochum am Wochenende 11./12. September ganz im Zeichen von Schlägel & Eisen. 2000 Teilnehmer werden erwartet.

Der Knappentag NRW wird nur alle fünf Jahre veranstaltet, im Kulturhauptstadtjahr 2010 richtet das Deutsche Bergbau Museum (DBM) das Treffen erstmals mit dem Landesverband der Berg- und Knappenvereine NRW aus. „Ziel ist es, Knappen und Öffentlichkeit miteinander in Verbindung zu bringen und der Bevölkerung ein gegenüber früher verändertes Bild vom Ruhrrevier als einer modernen, zukunftsorientieren Region zu vermitteln“, so Prof. Rainer Slotta, Direktor des DBM. Nicht zuletzt unter Einbeziehung der großen Leistung des Bergbaus, habe das Ruhrgebiet stets seine Kraft zur Bewältigung zukünftiger Aufgaben gezogen. „Nicht zuletzt darum sind alle Bochumer Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen, am Knappentag teilzunehmen“, so Slotta.

Höhepunkte für die Zuschauer dürften der abendliche Große Zapfenstreich am Samstag, 11. September, mit anschließendem Höhenfeuerwerk über dem Bergbaumuseum sein sowie am Sonntag, 12. September, die Bergparade durch die Innenstadt mit Abnahme der Parade vorm Bergbaumuseum (ca. 16 Uhr). Der Eintritt ins Bergbaumuseum ist an beiden Tagen frei.
 

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